The True Value of Things
SHORT ARTICLE / ESSAY
Luca Keller, Ethan Ha
11/9/2025


Written by: Luca Keller - German team
Edited and translated by: Ethan Ha
German Version - Original
Wann hat etwas einen echten Wert, und wann verliert es ihn?
Wir leben in einer Zeit, in der fast alles jederzeit verfügbar ist: Wissen,
Unterhaltung, Antworten, die oft nur einen Klick entfernt sind. Doch je leichter etwas
zu bekommen ist, desto weniger spüren wir manchmal seinen Wert. Der
Mensch neigt dazu, das zu unterschätzen, was keinen sichtbaren Preis trägt,
und das zu überschätzen, was schnell, bequem und perfekt erscheint, denn das ist der Komfort, der durch Technologien in der Gesellschaft entsteht. Doch
wirklicher Wert entsteht selten ohne Anstrengung, ohne Geduld, ohne
bewusste Auseinandersetzung. In anderen Worten, echte Wert kommt aus Anstrengung und Mühe.
Laut einer Studie nutzen 73,5 % der Jugendlichen künstliche Intelligenz für
Bildungszwecke, während rund 45 % sie für das Schreiben von Aufsätzen,
Texten oder Hausaufgaben einsetzen. Diese Zahlen zeigen, dass wir an
einem Punkt angekommen sind, an dem Technologie nicht mehr nur
Werkzeug, sondern Mitdenker geworden ist. Sie bietet uns enorme
Möglichkeiten – doch sie stellt uns auch vor eine stille, aber entscheidende
Frage: Wie viel von dem, was wir tun, stammt noch wirklich von uns selbst?
Hier zeigt sich eine wichtige Unterscheidung: Es gibt Jugendliche, die KI als
Unterstützung nutzen, um Informationen zu finden, Gedanken zu ordnen oder
ihre Texte zu verfeinern. In diesem Fall wird die Technologie zu einem
Werkzeug, das das eigene Denken erweitert und schärft (Aber dies passiert bei den meisten nicht - auch selbst nur von meiner eigenen Erfahrung in der Schule, denn die Versuchung von Erleichterung ist sehr groß und effektiv). Doch wenn sie an
die Stelle unserer geistigen Arbeit tritt, wenn wir die Verantwortung für das
Denken selbst abgeben, dann verschiebt sich der Wert des Lernens. Aus
einem Prozess des Wachsens und Verstehens wird eine reine
Ergebnisproduktion. Wir bekommen das Resultat – aber verlieren dabei den
Weg dorthin.
Der wahre Wert von Wissen, von Arbeit oder Besitz entsteht nicht durch
Perfektion, sondern durch Beziehung. Ein Text, den eine KI erstellt, kann
fehlerfrei sein, klar und logisch, doch wie die vorherigen Artikel YAFIs beschrieben haben, bleibt er leblos. Ihm fehlt das, was menschliche Gedanken wertvoll macht: die Mühe, das Ringen um Ausdruck,
das ehrliche Nachdenken über ein Thema. All das sind Spuren von
Bewusstsein, die einem Werk Tiefe verleihen. Ohne sie bleibt das Ergebnis
eine Hülle – schön, aber leer.
„Wer den wahren Wert nicht kennt, nimmt das Wichtige für unwichtig und das
Unwichtige für wichtig.“
Dieser Satz erinnert uns daran, dass der Wert einer Sache nicht von außen
bestimmt wird, sondern aus unserer inneren Haltung entsteht. Oscar Wilde
formulierte es ähnlich: „Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von
nichts den Wert.“ Beide Zitate weisen auf dieselbe Erkenntnis hin: Wert ist
nicht messbar (und daher gehen sie schnell zum Verlieren), er wird erlebt.
Der stoische Gedanke, dass nicht die Dinge selbst, sondern unsere
Einstellung zu ihnen Bedeutung verleiht, trifft den Kern dieser Frage. Wenn
wir etwas mit Bewusstsein, Hingabe und Verantwortung tun, ob es Lernen,
Schreiben oder Arbeiten ist, dann gewinnt es an Tiefe. Wenn wir es
hingegen nur tun, um ein Ergebnis zu erreichen, verliert es an Seele. Der
Unterschied liegt nicht im Resultat, sondern in der Haltung.
Vielleicht ist genau das die Herausforderung unserer Zeit: inmitten von
Effizienz, Perfektion und Geschwindigkeit den Wert des Unvollkommenen Mühe
wiederzuerkennen. Den Wert eines Gedankens, der noch nicht fertig ist. Den
Wert einer Mühe, die uns wachsen lässt. Den Wert eines Fehlers, der uns
etwas lehrt. Denn wenn alles sofort und makellos geschieht, verlieren wir das
Gefühl für das, was uns wirklich weiterbringt. Denn wenn dieser Aspekt der Menschlichkeit,
nämlich die Mühe, Anstrengung und Fehler, durch die Arbeit der KIs ersetzt wird, werden
Bildungskonzepte und ihre Grund und Wichtigkeit von der Gesellschaft vernachlässigt
und Menschen verlieren auch einen ihrer Grundzwecke und Ziele im Leben. Zu wachsen
und besser zu werden, egal woran man besser werden möchte und was man erleben
oder durch Poiesis kreieren oder agieren möchte. Und wenn dieses Wachstum verlieren geht,
schaut die Welt aus, als würde es perfekt und fehlerfrei funktionieren,
und es wird auch in ein paar Jahren so sein mit ständig weiterentwickelnden KI-Modellen,
die Menschen von Fähigkeit her ersetzen können. Aber es wird auch ein Welt sein ohne Wachstum,
die nicht nur die philosophischen element des Menschen wegnehmen,
sondern auch die Psychologie (z.B. das Empfinden von Glück und die Gefühl von “Stolz”)
der Menschen verschlechtern, dadurch die Menschen-basierte Demokratie und Kapitalismus zerstören,
und durch diese Konflikte im Endeffekt nicht mal die KIs gut benutzen können
und durch die ein klares soziales Wachstum sehen (Denn KIs nutzen brauchen auch die Hilfe von Menschen, die sich verbessern und Mühe geben).
Echter Wert bleibt, wenn alles Oberflächliche verblasst – so wie Wissen, das
nicht nur verstanden, sondern gelebt wird.
Vielleicht liegt darin die wichtigste Lektion: Nicht die KI, nicht der Fortschritt
und nicht die Perfektion sind unser größter Schatz, sondern das, was wir auf
dem Weg dorthin über uns selbst lernen.
English Version
When does something have real value, and when does it lose it?
We live in a time when almost everything is available at any moment: knowledge, entertainment, answers, often just a click away. Yet the easier something is to obtain, the less we sometimes feel its worth. Human beings tend to underestimate what carries no visible price and to overestimate what seems fast, convenient, and flawless, for that is the comfort born of technology in society. But true value rarely emerges without effort, without patience, without conscious engagement. In other words, real value comes from the process of conscious, living creations called struggle and effort.
According to a study, 73.5% of young people use artificial intelligence for educational purposes, while around 45% use it to write essays, texts, or homework. These numbers show that we have reached a point where technology is no longer merely a tool but a co-thinker. It offers us enormous possibilities, yet it also confronts us with a quiet but decisive question: How much of what we do still truly comes from ourselves?
Here lies an important distinction: there are students who use AI as support, to find information, organize thoughts, or refine their writing. In that case, technology becomes a tool that expands and sharpens one’s own thinking (but this rarely happens in practice, even from my own experience at school, because the temptation of convenience, especially with large workloads, is very strong and effective). Yet when it replaces our mental effort, when we surrender responsibility for thinking itself, the value of learning begins to shift. What was once a process of growth and understanding becomes mere production of results. We obtain the outcome, but lose the path that leads there.
The true value of knowledge, work, or possession does not come from perfection but from relationship to the work. A text written by an AI can be flawless, clear, and logical, but as previous YAFI articles have pointed out, it remains lifeless. It lacks what makes human thought valuable: the struggle for expression, the honest reflection on a subject. These are traces of consciousness that give depth to a work. Without them, the result remains a shell, beautiful but empty.
“Those who do not know true, value the important for trivial and the trivial for important.”
This saying reminds us that the worth of something is not determined from the outside but arises from our inner attitude. Oscar Wilde, a famous Irish Author in the past, expressed it similarly: “Nowadays people know the price of everything and the value of nothing.” Both point to the same truth: value cannot be measured (and thus it is easily lost and neglected), it must be experienced.
The Stoic idea that it is not things themselves but our attitude toward them that gives them meaning strikes at the heart of this question. When we do something with awareness, dedication, and responsibility, whether it be learning, writing, or working, it gains depth. When we do it merely to achieve a result, it loses its soul. The difference lies not in the outcome but in the attitude.
Perhaps that is the challenge of our time: to rediscover the value of imperfection and effort amid efficiency, perfection, and speed. To see the worth of a thought that is not yet complete. The worth of an effort that helps us grow. The worth of a mistake that teaches us something. Because when everything happens instantly and flawlessly, we lose the sense of what truly moves us forward.
To view this objectively in a sociological lens, if this human aspect, effort, struggle, and error, is replaced by the work of AI, then the foundations and significance of education will be neglected by society. People will also likely lose one of their core purposes and goals in life: to grow and to become better, no matter what they wish to improve, experience, or create through poiesis. And if this act of growth is lost, the world may appear to function perfectly and without error, and indeed, in a few years, ever-advancing AI models may replace many human abilities. But it will also be a world without growth, one that strips away not only the philosophical essence of humanity that drives individuals to pursue their role in society, family and community everyday, but also diminish its psychological foundations (for example, the experience of happiness and the perception of pride). As a result, it would undermine human-based democracy and capitalism, and through these conflicts, even AI itself could no longer be used wisely, because AI, too, depends on the help of people who strive and improve. As you see, finding value and importance of human effort and the process of creation, not the result of creation, is prerequisite societal mission that must be cultivated to preclude such a malicious rabbithole.
Again, true value endures when all superficial things fade, like knowledge that is not only understood but lived.
Perhaps that is the most important lesson of the Homo Sapiens today: neither AI, nor progress, nor perfection is our greatest treasure, but what we learn along the way. “It is not about the destination, it is about the journey.”
